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Upgrade für Wiener Kreuzfahrthafen

Veröffentlicht am 11.05.2014

Bis Mitte 2015 soll die technischen Aufwertung und das Face-Lifting für den Personenhafen Wien abgeschlossen sein.

Der Passagierhafen Wien - gegenüber der modernen Donaucity gelegen - soll bis 2015 umgestaltet werden. © Wien Tourismus / Karl Thomas

Die touristische Flussschifffahrt boomt, Donau-Kreuzfahrten erleben ein enormes Wachstum. Die Reedereien bauen ihre Flotten konsequent aus. Wien zählt zu den beliebtesten Destinationen, die angelaufen werden. Rund 260.000 Passagiere gehen im Schifffahrtszentrum bei der Reichsbrücke pro Jahr an Land. Sie kommen mit den großen Donau-Kreuzfahrtschiffen, die auf ihren Flussfahrten auch die Stadt Wien regelmäßig ansteuern. Das Schifffahrtszentrum bei der Reichsbrücke am Handelskai ist damit das "Tor nach Wien" für diese Passagiere.

Die Wiener Donauraum Länden und Ufer Betriebs- und Entwicklungsgesellschaft startet nun mit der Neugestaltung des Areals rund um das Schifffahrtszentrum in Wien. Gleichzeitig wird die Infrastruktur für die Versorgung der Kabinen-Schiffe und der Passagiere hochgerüstet.

"Nach dem Twin City Liner, der Schiffsstation City am Schwedenplatz und der Übernahme des Yachthafens Marina Wien durch den Hafen Wien setzen wir nun im Personenhafen Wien bei der Reichsbrücke den nächsten großen Schritt, um Wien am Wasser noch attraktiver zu gestalten. Schon in den letzten Jahren haben wir das Schifffahrtsgebäude im Personenhafen Schritt für Schritt saniert und das neue Restaurant 'The View' heuer eröffnet. Mit dem neuen Projekt gestalten wir ein attraktives und serviceorientiertes 'Entree' für die Donaukreuzer und ihre Passagiere samt modernster technischer Infrastruktur für die Versorgung der Schiffe", so Wien Holding-Geschäftsführer Peter Hanke. Rund sieben Millionen Euro fließen in die Neugestaltung und Modernisierung des Areals, die bis Mitte 2015 abgeschlossen sein wird.

Das große Schifffahrtsgebäude am Handelskai kennen die meisten WienerInnen als Schauplatz der ORF Krimiserie SOKO Donau. Wo in der Fernsehserie die KriminalbeamtInnen arbeiten, erledigen in Wirklichkeit die MitarbeiterInnen des Personenhafen Wien, Angestellte von Reedereien, Reisebüros und Reiseveranstaltern ihren Job. Am Kai vor der in der Sonne schimmernden und spiegelnden Glasfassade des Gebäudes gehen pro Jahr rund 3.600 Flusskreuzer vor Anker.

Im Zentrum der Arbeiten stehen die Vorkaiflächen im Bereich des Schifffahrtszentrums sowie flussab- und flussaufwärts der Reichsbrücke. Auf einer Länge von mehr als einem Kilometer befinden sich dort acht Anlegestellen für die großen Donaukreuzer. Dazu kommen vier weitere Anleger mit Pontons. Insgesamt bietet das Schifffahrtszentrum Platz für 36 große Kabinenschiffe, die gleichzeitig vor Anker gehen und versorgt werden können. Die Gesamtfläche beträgt 45.000 Quadratmeter, allein die Vorkaiflächen umfassen 20.000 Quadratmeter.

"Im Rahmen des Projekts wird die Infrastruktur für die Versorgung der Schiffe und der Passagiere komplett erneuert. Unser Ziel ist es, einen der schönsten und effizientesten Passagierhäfen an der Donau in Europa zu schaffen", so Ronald Schrems, Geschäftsführer der Wiener Donauraum, die das Projekt abwickelt.

So werden sämtliche Versorgungsleitungen saniert, Strom- und Wasserleitungen werden verstärkt und neu dimensioniert, um auch für künftige Anforderungen gerüstet zu sein. Ein neues Verkehrsleitsystem mit Einbahnregelung wird für einen reibungslosen Ablauf der An- und Abreise der Passagiere, die hauptsächlich mit Reisebussen erfolgt, sorgen. Für die Passagiere wird ein neues Leitsystem eingerichtet, neue Verweil- und Wartezonen werden angelegt. Und es wird die komplette Oberfläche am Vorkai mit neuen Bodenbelägen sowie neuen Frei- und Grünflächen ausgestattet.

Die River Cruises erfreuen sich in den letzten Jahren großer Beliebtheit. Immer mehr Menschen machen Urlaub auf dem Schiff und reisen auf der Donau von Passau über Wien bis ans Schwarze Meer. Laut der Cruise Line International Association (CLIA) legten die River Cruises in den letzten Jahren ein durchschnittliches Wachstum von zehn Prozent hin.

Dieser Aufwärtstrend gilt auch für Wien als Donaustadt. In den letzten zehn Jahren hat sich das Passagieraufkommen im Personenhafen Wien mehr als verdoppelt. Gingen im Jahr 2004 im jährlichen Durchschnitt rund 130.000 Passagiere an Land, so waren es im Jahr 2013 doppelt so viele. Die Gäste kommen hauptsächlich aus westeuropäischen Ländern, aus Nordamerika und Australien. Auch die Steigerung bei der Anzahl der Schiffe, die jährlich am Kai des Schifffahrtszentrums anlegen, ist gestiegen. Heute machen pro Jahr rund 3.600 Schiffe ihre Taue an den Pollern fest, um etwa 300 mehr als vor zehn Jahren.

Die Schiffe, die heute auf der Donau fahren, sind auch wesentlich größer als früher. Das Durchschnittsschiff vor zehn Jahren war 80 bis 90 Meter lang. Heute sind die größten Schiffe 124 bis 135 Meter lang und bringen es auf eine Breite von 12 bis 24 Metern. Das größte Schiff, das in Wien anlegt, ist die MS Mozart mit einer Länge von 135 Metern und einer Breite von 24 Metern. Und schon wird die nächste Generation von Langschiffen für die Flussschiffahrt angedacht, die dann sogar 150 Meter lang sein sollen.

So gut wie alle großen River Cruises Anbieter vertäuen ihre Schiffe am Kai des Wiener Personenhafens bei der Reichsbrücke. Dazu zählen die führenden Anbieter wie Viking River Cruises, A-Rosa, Alsace Croisières, KD Premicon oder AMA Waterways. Ein Beispiel für ein solches Schiff ist die "A-Rosa-Donna". 124,5 Meter lang ist das Schiff und rund 14,4 Meter breit. Das schwimmende First-Class-Hotel ist mit 100 Kabinen eines der größten Kreuzfahrtschiffe, die im Personenhafen Wien anlegen. Eine Crew von 50 MitarbeiterInnen kümmert sich um das Wohlbefinden der 242 Passagiere.

Im Durchschnitt bleiben Kreuzfahrtschiffe wie dieses rund 32 Stunden in Wien. Während die Passagiere auf Sightseeing in der City unterwegs sind oder es sich an Bord gut gehen lassen, arbeitet die Crew daran, dass auch in den kommenden Stunden und Tagen der Kreuzfahrt alles ausgezeichnet klappt. So muss das Schiff zu Beispiel Wasser bunkern, die Lager des schwimmenden Hotels mit Restaurants und Bars müssen aufgefüllt werden. Da werden schon hunderte Kilo Lebensmittel und Getränke an Bord gebracht, genauso wie jede Menge Non-Food Artikel vom Toilettenpapier bis zum Putzmittel. Und natürlich muss auch der Müll entsorgt werden. Und das alles auf eine Art und Weise, dass es von den Gästen nahezu unbemerkt bleibt.

Das Schifffahrtszentrum bei der Reichsbrücke kann auch noch mit einem besonderen Service aufwarten. Als einziger Personenhafen an der Donau befindet sich auf dem Areal ein Schiffs-Versorgungsunternehmen, dessen Spezialisten so gut wie alle Herausforderungen auch im Bereich der Schiffstechnik meistern.

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