Vor ein paar Jahren touristisch noch eher unbekannt, erlebt das ostafrikanische Land seit einiger Zeit einen deutlichen Aufschwung. Kein Wunder, bietet Uganda doch vieles, was vor allem Naturliebhaber zu schätzen wissen: Zum einen natürlich die weltberühmten Berggorillas, zum anderen aber auch jede Menge anderer Wildtiere - von Löwen über Leoparden bis hin zu Elefanten und Giraffen. Und auch landschaftlich gibt das 241.038 Quadratkilometer große Land enorm viel her.
So attraktiv der Staat mit seinen knapp 50 Millionen Einwohnern auch ist, so muss man sich auf eine Reise dorthin intensiver vorbereiten, als man es von anderen Zielen gewohnt ist - und man muss sich auch darauf einstellen, was einen vor Ort erwartet. Ein Guide in Uganda hat es (halb) scherzhaft so ausgedrückt: "Das hier ist kein Urlaub!"
Was ist die beste Reisezeit für Uganda?
Aber zuerst einmal zur Vorbereitung - mit einer ganz wichtigen Frage zum Einstieg: Wann soll man eigentlich nach Uganda fliegen? Grundsätzlich gibt es eine lange Trockenzeit, die als Hochsaison gilt - und zwar von Juni bis August. "Trocken" bedeutet aber nicht, dass es nicht auch stärker regnen kann - man befindet sich hier schließlich am Äquator und die Regenwälder dort heißen nicht umsonst so. Von Dezember bis Februar gibt es noch eine zweite eine kürzere Trockenzeit.
Die beiden Trockenzeiten sind auch gleich die Hauptsaisonen für Touristen - daher sind Lodges manchmal früher ausgebucht und man muss mit mehr Besucherinnen und Besuchern in den Nationalparks rechnen. Die dazwischenliegenden Regenzeiten können problematisch sein, da manche Lodges überhaupt geschlossen haben oder Trekking bzw. Wanderungen aufgrund der Nässe erschwert sein können.
Uganda: Selbst organisieren oder über Veranstalter buchen?
Wir empfehlen auf alle Fälle, eine Reise in Uganda über einen örtlichen Dienstleister zu buchen. Meist plant man, mehrere Orte zu besuchen, oft auch im Rahmen einer Rundreise, die in der Regel ein bis zwei Wochen dauert. Selbst Autofahren sollte man in Uganda auf keinen Fall: Ganz abgesehen vom Linksverkehr sind die Straßenverhältnisse (wenn man das überhaupt so nennen kann) teilweise sehr schlecht. Die Routen sind teilweise nicht einmal asphaltiert - wenn doch, dann finden sich auf vielen Straßen unzählige Schlaglöcher.
Abgesehen davon bewegt sich auf der Straße alles, was Räder oder Beine hat: Von extrem langsamen Lastwägen, flotten Motorrädern (hier übrigens Boda Boda genannt), Fußgängern, spielenden Kindern bis hin zu Tieren (von Kühen bis zu Elefanten). Garniert wird das alles durch Hupkonzerte und halsbrecherische Überholmanöver.
Also ist es um einiges entspannender, auf die Dienste eines Fahrers und Guides (in der Regel in Personalunion) zurückzugreifen, der einem die oft stundenlangen Fahrten abnimmt und dabei viel über Land und Leute sowie Flora und Fauna erzählen kann. Abgesehen davon ist Uganda ein Land, das die Zettelwirtschaft und die Bürokratie liebt. Sich die Vorbereitungen für Parkbesuche oder die Beantragung des Gorilla-Permit (Kostenpunkt mit Stand 2025: 800 US-Dollar pro Person) zu ersparen, kann ebenfalls Nerven sparen.
Wenn man sich überlegt hat, wann man die Reise unternehmen möchte, sollte man möglichst bald bei einem Veranstalter anfragen. Die Gorilla-Besuche sind stark beschränkt (pro Tour dürfen nur acht Personen teilnehmen) - eine frühe Buchung ist hier also sinnvoll, um dann nicht sozusagen vor verschlossenen Türen zu stehen. Auch können manche Lodges zur Hauptsaison ausgebucht sein - gerade die besonders schön gelegenen.
In Uganda gibt es eine Reihe von Veranstaltern, die teilweise bereits sehr lange im Geschäft sind. Wir haben sehr gute Erfahrungen mit Pearl Afric (pearlafric.com) gemacht - das Unternehmen führt seit mehr als 20 Jahren Touren durch. Gebucht wird unkompliziert via E-Mail, danach muss eine Anzahlung geleistet werden (entweder per Überweisung oder - was versicherungstechnisch manchmal besser sein kann - per Kreditkartenzahlung, auf die durch den Zahlungsdienstleister allerdings ein Aufschlag erhoben wird).
Wieviel kostet eine Uganda-Reise?
Das kommt natürlich darauf an, was man alles besucht, wie lange man bleibt und welchen Komfortlevel man in den Lodges haben möchte. Für eine zehntägige Reise mit privatem Guide inklusive Vollpension, Parkeintritten, guten Lodges, Schimpansen- und Gorilla-Permits kommt man schnell einmal auf 8.000 Euro für zwei Personen.
Damit ist es allerdings nicht getan: Dazu muss unter anderem noch Flug (dazu unten mehr), Reiseversicherung (unbedingt!), Getränke, Visum oder auch Impfungen fürs Reisebudget einplanen. Letztere sind teilweise vorgeschrieben und teilweise empfohlen. Ein "Muss" ist eine Gelbfieberimpfung, einen Schutz vor Tetanus, Tollwut, Typhus und einigem mehr sollte man sich überlegen bzw. in einer der Praxen für Reisemedizin (in Wien zum Beispiel reisemed.at) besprechen.
Auch eine Malariaprophylaxe mittels Tabletten wird meist empfohlen. Wohl am häufigsten wird hier das Präparat Malarone verschrieben, mit dessen Einnahme man zwei Tage vor der Abreise beginnt und das man bis eine Woche nach Rückkehr einnehmen soll. In bestimmten Fällen werden aber auch andere Alternativen empfohlen - auch hierzu beraten Reisemedizinerinnen und -mediziner. Was man dazu jedenfalls wissen muss: Die Tabletten für die Malariaprophylaxe können einige Nebenwirkungen hervorrufen - je nach Präparat unterschiedliche.
Um zum Thema Geld zurückzukommen: Auch Impfungen und Malariaprophylaxe schlagen sich mit einigen hundert Euro aufs Budget - das sollte man einkalkulieren. Nach Uganda sollte man auf jeden Fall auch Bargeld in Euro mitnehmen - beispielsweise für das Trinkgeld für den Guide (Richtlinie: mindestens 10 Euro pro Person und Tag). In Uganda selbst kann man häufig mit Kreditkarte bezahlen - allerdings empfiehlt es sich auch, einige Uganda Shillings dabei zu haben, die man in größeren Städten vom Bankautomaten abheben kann. Gerade für den Erwerb handgemachter Mitbringsel von den vielen Verkaufsständen benötigt man meist "Cash".
Wer nach Uganda reist, sollte sich auch darüber im klaren sein, dass sich zum einen das Gesundheitssystem nicht auf europäischem Standard befindet. Zum anderen ist es durch die mangelnde Infrastruktur (nicht zuletzt aufgrund des oftmals schlechten Straßenzustandes) oft nicht so einfach, bei Notfällen schnell in ein Spital gebracht zu werden. Die Touren selbst können auch durchaus anstrengend sein, das sie - wie im Falle des Gorilla-Trekking im Urwald - tatsächlich auch durch sehr unwegsames Gelände führen.
Das Klima hingegen ist vielleicht etwas anders, als man es sich von Afrika erwartet: Durch die Äquatornähe herrscht über das ganze Jahr ein zwar mitunter feuchtes, aber doch nicht allzu heißes Klima. Viele Regionen Ugandas sind auch höher gelegen - hier kann es morgens sogar recht kühl sein!
Wie kommt man am besten nach Uganda?
Der einzige internationale Flughafen des Landes befindet sich in Entebbe am Victoriasee. Von Wien aus kommt man bequem mit Ethiopian Airlines mit einem Zwischenstopp in Addis Abeba hin (siehe Review: www.reiseinsider.at/details/test-ethiopian-airlines-business-class-in-der-bewertung). Alternativ bietet sich auch Turkish Airlines via Istanbul an. In weniger direkter Linie geht es über die Golf-Airlines Emirates und Qatar Airways oder mit KLM bzw. Brussels Airlines.
Die Reisezeit ist kürzer als man vielleicht denkt: Von Wien nach Addis Abeba dauert es gut sechs, weiter nach Entebbe noch einmal etwa zwei Stunden. Von Entebbe nach Istanbul sind es circa sieben und weiter nach Wien noch einmal ungefähr zwei Stunden.
Ein ReiseInsider-Tipp noch zu den Flügen: Miles and More Prämienflüge nach Entebbe sind auch in der Business Class mitunter für relativ wenige Meilen und einer überschaubaren Zuzahlung zu bekommen.
Übrigens benötigt man für die Einreise in Uganda ein Visum - dieses muss vor der Abreise online beantragt werden (visas.immigration.go.ug). Endgültig bewilligt wird es dann direkt am Flughafen bei der Einreise. Beides hat bei unserer Reise unkompliziert und schnell geklappt - den Online-Antrag sollte man aber mit einem gewissen zeitlichen Sicherheitsabstand vor Reisebeginn stellen. Das Visum kostet (Stand 2025) 50 US-Dollar pro Person.
Woran muss ich vor meiner Reise nach Uganda sonst noch denken?
Ganz wichtig ist das Gewand: Für die Wanderungen benötigt man unbedingt gute und stabile Schuhe bzw. Stiefel - idealerweise wasserabweisend. Auch Gamaschen tun bei den Trekkings gute Dienste. Wanderhosen (ebenfalls wasserabweisend) verstehen sich von selbst, langärmelige Oberbekleidung in Afrika vielleicht weniger: Diese ist aber wichtig, wenn man nicht unbedingt Bekanntschaft mit beißenden und stechenden Insekten auf der Haut machen möchte. Darüber hinaus gibt es auch spezielle Socken, die angeblich Insektenstiche abwehren sollen.
Ebenfalls ins Reisegepäck gehören Insektensprays (empfohlen werden meistens solche mit 50 Prozent DEET - ugandische Stechmücken lachen sich vermutlich über europäische Soft-Insektensprays kaputt) und natürlich Medikamente (wichtige Präparate immer im Handgepäck mitführen!).
Eine Sache sollte man auch nicht vergessen: In Uganda gibt es "britische" Steckdosen (Typ G) - einen Adapter sollte man auf jeden Fall ins Reisegepäck geben.
Uganda: Kein Reiseziel für alle
Wie man sieht, ist Uganda keine Destination, zu der man schnell mal ohne große Planung hinfliegen kann. Und es ist kein Reiseziel, das für jeden geeignet ist: Man fährt viel mit dem Auto, benötigt Impfungen und anstrengend kann es obendrauf sein. Vorsicht also bei Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen, Kindern und allen, die lange Fahrten nicht tolerieren.
Trotzdem ist das ostafrikanische Land ein wirklich lohnendes Reiseziel und - unserer Meinung nach - die Strapazen auf jeden Fall wert: Abgesehen von der faszinierenden Tierwelt waren es auch die Landschaft und die Menschen, die unser Herz erobert haben.
Mehr dazu aber im zweiten Teil unseres Uganda-Berichtes.
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