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Austrian Airlines: Europa-Klassen im Test

Veröffentlicht am 31.08.2021

Was ist vom "Premium Carrier" übrig geblieben?

In der Business Class wird man kulinarisch noch verwöhnt. © ReiseInsiderCaesar´s Salad: Zu kaufen in der Eco. © ReiseInsiderFeine Desserts in der Business Class auf Europa-Flügen. © ReiseInsiderIn der Euro-Business Class wird der Mittelsitz freigelassen. © ReiseInsiderSeit Frühjahr 2021 gibt es an Bord der AUA-Flugzeuge die "Melangerie". © ReiseInsiderDie Preise der "Melangerie" sind ok - aber nicht unbedingt billig. © ReiseInsiderPositive Überraschung: Warmes Essen auf den AUA-Ferienflügen. © ReiseInsiderEin Klassiker: Schnitzel am Rückflug aus dem Urlaub. © ReiseInsider

Die kulinarische Hoch-Zeit an Bord von Flugzeugen ist - vor allem wenn man auf kürzeren Strecken und in billigeren Reiseklassen unterwegs ist - vorbei: Statt einer warmen Mahlzeit muss man sich heutzutage oft mit Mini-Snacks oder Bezahl-Essen begnügen.

Auch Austrian Airlines hat sich diesem Trend schon vor langer Zeit angeschlossen - und ihr Serviceangebot in der Economy Class vor kurzem noch einmal abgespeckt: Nach Jahren von kostenlosen Drinks sowie "süßen oder salzigen" Snacks gibt es nun auf den Europaflügen so gut wie gar nichts mehr für "lau". Auch für Getränke (außer einem Becher stilles Wasser zu 125ml pro Passagier und Flug) muss man nun in der Eco bezahlen.

Deutlich besser sieht es hingegen in der Business Class und auf den "Austrian Holidays"-Ferienflügen aus: Dort sind Mahlzeiten und Getränke noch inkludiert. ReiseInsider hat sich das aktuelle AUA-Serviceangebot auf Flügen dieser drei Kategorien im Europaverkehr angesehen.

Economy Class
Die "Holzklasse" wurde in den letzten Jahren auch beim "Premium-Carrier" Austrian Airlines ihrem Namen immer gerechter. So ziemlich alles, was man irgendwie zu Geld machen kann, wurde kostenpflichtig: Für Sitzplatzreservierung oder Gepäck - alles wofür Ryanair & Co berühmt und berüchtigt sind, muss auch bei der rot-weiß-roten Airline die Brieftasche geöffnet werden.

On-Top wurde dann heuer der (ohnehin nur noch sehr beschränkt vorhandene) kulinarische Part noch einmal komplett umgestellt: Gratis ist außer dem eingangs erwähnten stillen Wasser nichts mehr. So schlecht ist diese Entwicklung aber nicht unbedingt: Immerhin kann man sich nun überhaupt etwas zum Essen kaufen - bis zum Frühjahr konnte man nur mit Vorlaufzeit und natürlich kostenpflichtig (allerdings recht leckere) Menüs vorbestellen oder musste auf die Mini-Snacks wie Brezeln oder Schnitten zurückgreifen.

Jetzt gibt es hingegen die "Melangerie", wo man diverse Schmankerl bestellen kann - von der Leberkässemmel bis zum klassischen Wiener Schnitzel. Allerdings gibt es nicht alles auf jedem Flug: Letzteres ist beispielsweise erst ab einer Flugzeit ab 85 Minuten erhältlich. Allerdings dürfte es auch sonst nicht immer ganz toll mit der Verfügbarkeit der einzelnen Speisen aussehen: Im ReiseInsider-Test auf einem eineinhalbstündigen Flug war beispielsweise trotz intensiver Suche der Crew in den Trolley-Laden keine österreichische Brettljause mehr zu bekommen - man musste hier auf den Caesar's Salad zurückgreifen. Geschmacklich war dieser übrigens gut!

Preislich ist das Angebot (so vorhanden) ok - aber freilich keine Okkassion. Ein Kürbiskernweckerl um sechs Euro ist nicht gerade preisgünstig, der angesprochene Caesar´s Salad um neun oder das Schnitzel um 12 Euro sind aber durchaus ok. Ebenso sind kleine Dosen Soft Drinks um drei Euro akzeptabel.

Economy Class Austrian Holidays
Anders und "klassischer" als bei den normalen Eco-Flügen innerhalb Europas läuft es auf den Ferien- bzw. Charterflügen von Austrian Airlines ab. Ein wenig Reminiszenz an alte Lauda-Air-Tage schwingt hier noch mit, wenn man zur Einstimmung auf den Urlaub zu einem Glaserl Frizzante eingeladen wird. Obendrein gibt es auch Getränke - vom Cola über Bier bis hin zum Wein, ohne dafür noch extra aufzahlen zu müssen.

Und hier ist sogar das Essen noch im Reisepreis inkludiert - wie in alten Zeiten! Naja, nicht ganz. Die Portionsgröße fällt doch etwas bescheidener aus als Anno 1990. Aber immerhin: Auch über eine kleine Portion Penne mit Tomatensauce und als Nachtisch Schokolademousse kann man sich - gerade in kargen Service-Zeiten wie diesen - freuen (bei kürzeren Flügen unter 2:20 Stunden gibt es immerhin noch ein warmes Panini). Die Speisen werden übrigens wie früher in Lauda-Air-Zeiten auf dreieckigem Geschirr serviert. Statt edlem Porzellan haben wir es allerdings heute dann doch mit billigerem Material zu tun.

Business Class
Wer in den vordersten Reihen eines AUA-Flugzeuges Platz nehmen darf - für den ist die kulinarische Welt definitiv noch in Ordnung. Do&Co kocht hier weiterhin auf - und auch auf kürzeren Strecken darf man sich über Schmankerl wie Paprikahendl freuen. Als Nachspeise stehen Leckerbissen wie Mango-Maracuja-Mousse auf der Speisekarte. Eine reiche Getränkeauswahl steht ebenso zur Verfügung.

Wie die meisten europäischen Fluglinie ist auch die Business Class bei Austrian Airlines vom Sitzangebot "nur" eine aufgewertete Eco - allerdings mit einem wichtigen Unterschied: Der Nebensitz bleibt immer frei. Weitere Vorteile dieser Reiseklasse gibt es am Boden: Eigene Check-In-Schalter sowie Fast Lane und Loungezutritt (nicht auf allen Flughäfen) gestalten die Flugreise angenehmer.

Apropos Lounge: Diese hat am Flughafen Wien zwei Mankos: Zum einen ist sie zu Stoßzeiten so voll, dass das Sitzplatzangebot sehr bescheiden ist. Zum anderen sind die Sanitäreinrichtungen zu klein dimensioniert. Positiv herausstreichen muss man das neue Catering-Angebot von DoN.

Fazit
Was das Bordservice betrifft, ist Austrian Airlines in der Economy Class um keinen Deut besser als die Low Cost Airlines. Wenn trotz des respektablen Angebots der "Austrian Melangerie" dann auch noch manche Produkte nicht zur Verfügung stehen, bekommt der "Premium Carrier" auch nicht unbedingt Pluspunkte. Unterschiede zu manchen Billigfliegern gibt es derzeit noch hinsichtlich freier Sitzplatzauswahl beim Online Check-In oder bei der kostenlosen Möglichkeit, auch größeres Handgepäck (bis acht Kilogramm) mit an Bord zu nehmen.

Dass Business-Class-Passagiere noch immer hofiert werden - auch was das Bordservice betrifft - verwundert nicht: Mit den besser zahlenden Fluggästen will man es sich auch nicht verscherzen. Die große Überraschung ist aber Austrian Holidays: Dass man Urlaubsreisenden - die oftmals ja nicht zu den Vielfliegern zählen - noch ein kleines Menü und Getränke anbietet, versüßt den Ferienstart auf jeden Fall.

Letztes Update am 01.09.2021 um 15:40 Uhr.

Die Flüge für diesen Produkttest wurden nicht zur Verfügung gestellt. ReiseInsider oder die Cubo Media GmbH haben keine finanzielle Zuwendung oder sonstiges Sponsoring für diesen Artikel erhalten.

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